Poing

Aus Genealogie Oberbayern
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Zuordnungen

Ort PLZ Gemeinde Kreis Regierungsbezirk Breite Länge Locator TK25
Poing 85586 Poing LK Ebersberg Oberbayern 48.1718 11.8184 JN58VE 7836

Geschichte

In der Zeit, in der die Römer das Land bis zur Donau besetzt hielten (15 v. Chr. bis Ende des 5. Jahrhunderts), verlief südlich des Ortes eine Heeres- und Handelsstraße. Sie verband Ovilava (Wels in Oberösterreich) mit Augusta Vindelicum (Augsburg).

Poing gehört zu den alten "Ing-Orten" altbayerischer Herkunft. Der ursprüngliche Name ? Piuuuingun ? wird von dem Personennamen Piuwo abgeleitet. Die Endsilbe "ingun" weist auf eine grundherrliche Zugehörigkeit hin und bedeutet soviel wie "bei den Leuten des Piuwo".

Piuuuingun (!) wird erstmals dokumentiert in den Traditionen des Hochstifts Freising zwischen 859 und 875, mit großer Wahrscheinlichkeit 860. In der Folgezeit wandelt sich der Ortsname unter anderem in Biuwingun, Pivingen, Puingen, Pewing und Poying. Seit 1813 gilt endgültig der Ortsname Poing.

Im Mittelalter gibt es in Poing einen Ortsadel. Die konkrete Bestätigung findet sich in einer Niederschrift des Klosters Tegernsee aus dem Zeitraum von 1156 bis 1206. Ende des 14. Jahrhunderts ist das Dorf im Besitz ortsfremder adliger Grundherren.

1398 verkauft Graf Chunrat der Preysinger seine Hofmark Pewging (!) an Ulrich Tichtel zu München. 1406 veräußert die Stadt München diesen Besitz an den Herzog von Bayern-Ingolstadt. Der erstmals 1416 erwähnte Humplmaierhof (oder Humpplhof) wird herzoglicher Urbarshof. Die fast drei Jahrhunderte lange fürstliche Grundherrschaft auf dem Hof endet mit der Schenkung von 1686. Mit einem schriftlichen, am 1. März 1686 datierten Dekret schenkt der Kurfürst Max Emanuel seinem Geheimen Secretario Corbinian Prielmair, in Anerkennung der geleisteten Dienste, den Urbarshof zu Poyen (!). Der "Sitz" Poing bleibt etwa ein Vierteljahrhundert im Besitz der Familie Prielmayr; danach geht er an Baron von Ruffini über. Mitte des 19. Jahrhunderts wird der ehemalige Urbarshof bzw. "Sitz" schließlich bäuerliches Eigentum.

Die Verflechtung des Orts mit dem landesherrlichen Haus und der Familie Prielmayr hat sich in der Wappengestaltung für die Gemeinde Poing niedergeschlagen. Dementsprechend wurden die Wappensymbole "Goldener Sparren" und "Silberner Stern" aus dem Familienwappen der Prielmayr in das Gemeindewappen übernommen. Auf die enge Verflechtung mit den bayerischen Herzögen bzw. Kurfürsten weist der von Silber und Blau geteilte Schildfuß hin. Die Feldfarbe Blau gibt in Verbindung mit der Farbe des Sterns nochmals die bayerischen Farben wieder.

Die heutige Prielmayrstraße in Poing erinnert ebenfalls an diesen Zusammenhang.

Die Kriegs- und Notzeiten der bayerischen Lande verschonten auch das damals so abgelegene Poing nicht. So litt der Ort im Landshuter Erbfolgekrieg 1502/1503 und 1505 und besonders ein Jahrhundert später in der Schreckenszeit des Dreißigjährigen Kriegs. Damals herrschte, nachdem schone Seuche das Land heimgesucht hatte, 1632 und 1634 der Schwarze Tod, die Pest.

Auch die Erbfolgekrieg 1502/1503 und 1505 und besonders ein Jahrhundert später in der Schreckenszeit des Dreißigjährigen Kriegs. Damals herrschte, nachdem schon eine Seuche das Land heimgesucht hatte, 1632 und 1634 der Schwarze Tod, die Pest.

Auch die Erbfolgekriege des 18. Jahrhunderts brachten Truppendurchzüge, Einquartierungen und andere Härten. Die Kriege der Neukriegszeit, aber besonders die beiden großen Weltkriege 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945, forderten von der Bevölkerung Poings ihre Opfer.

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